peter.pfaelzner@uni-tuebingen.de
Peter Pfälzner hat in seiner Habilitationsschrift (1996) über das Wohnen im 3. Jahrtausend v. Chr. in Mesopotamien Untersuchungen zu den Hauskulten, insbesondere der häuslichen Ahnenverehrung und den dabei benutzten Symbolen angestellt und Thesen zu deren sozialen Bedeutung vorgebracht. In ethnoarchäologischen Untersuchungen hat er Analogien zwischen Symbolen und Praktiken des traditionellen Ahnenkultes in Westafrika und dem Alten Orient aufgezeigt. Seit der Entdeckung der Königsgräber von Qatna (2002) hat er in zahlreichen Aufsätzen und Vorträgen die religionsgeschichtlichen Interpretationsmöglichkeiten und Implikationen dieses Fundes herausgearbeitet.
herbert.niehr@uni-tuebingen.de
Herbert Niehr forscht seit Jahren über die Religionsgeschichte des syrischen Königtums von Ugarit im 2. Jahrtausend v. Chr. Er hat vor allem die Bestattung der ugaritischen Könige und die damit in Zusammenhang stehenden archäologischen Relikte sowie den Ahnenkult in Ugarit eingehend untersucht . Er hat darüber hinaus vergleichende Untersuchungen zum Umgang mit den Toten im 2. und 1. Jahrtausend in Anatolien, Syrien, Libanon und Palästina vorgenommen. Im Rahmen seiner Beteiligung am Tübinger Graduiertenkolleg "Anatolien und seine Nachbarn. Kulturelle Wechselwirkungen und Zivilisationsentwicklung vom Neolithikum bis in die Römische Kaiserzeit" (1998-2004) hat Herbert Niehr, zusammen mit Peter Pfälzner und anderen Tübinger Archäologen und Altertumswissenschaftlern, gemeinsame interdisziplinäre Lehrveranstaltungen zur Religionsgeschichte des Alten Orients angeboten.
ernst.pernicka@uni-tuebingen.de
Ernst Pernicka kann als einer der renommiertesten Vertreter der Archäometrie in Deutschland gelten und führt seit vielen Jahren hochspezialisierte naturwissenschaftliche Untersuchungen archäologischer Objekte und Materialien durch, vor allem im Bereich der Metallurgie und Lagerstättenkunde. Die Zielsetzung der Arbeiten Pernickas liegt grundsätzlich darin, die chemischen Analysen archäologischer Objekte mit dem kulturellen und historischen Hintergrund der Gegenstände zu verknüpfen und dadurch zu einer integrierten naturwissenschaftlichen und kulturgeschichtlichen, d.h. in sich bereits interdisziplinären Auswertung zu gelangen. Dabei hat Ernst Pernicka sich auch bereits intensiv der Verbindung chemischer Analysen mit religionsgeschichtlichen Fragestellungen gewidmet, am Beispiel der berühmten Himmelscheibe von Nebra.